Fortinet und Veeam - Sicherheitslücken bei kritischen IT-Anbietern im Fokus
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Fortinet und Veeam - Sicherheitslücken bei kritischen IT-Anbietern im Fokus

Veröffentlicht: 19. September 2024 von René

Fortinet, ein führender Anbieter von Netzwerksicherheitslösungen, war jüngst Ziel eines Cyberangriffs, bei dem eine Schwachstelle in einem ihrer Systeme ausgenutzt wurde. Dies wirft erneut die Frage auf, wie sicher IT-Lösungen von etablierten Anbietern sind, insbesondere für Unternehmen der kritischen Infrastruktur, wie Banken und Finanzdienstleister.

Fortinet war in der Vergangenheit bereits mehrfach von Cybersicherheitsvorfällen betroffen, was die Komplexität und Herausforderungen im Bereich der IT-Sicherheit verdeutlicht.

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Zero-Day-Schwachstelle bei Fortinet ausgenutzt

Jüngst wurde bekannt, dass Fortinet Opfer eines Angriffs wurde, bei dem eine Schwachstelle in deren Netzwerksicherheitsprodukten ausgenutzt wurde. Diese Schwachstelle wurde von der Medusa-Ransomware-Gruppe genutzt, die gezielt IT-Systeme attackiert. Die Schwachstelle betraf speziell die FortiOS-Software, die in vielen Netzwerksicherheitslösungen von Fortinet integriert ist.

Die Medusa-Ransomware-Gruppe konnte durch eine sogenannte Zero-Day-Schwachstelle eindringen, was bedeutet, dass die Sicherheitslücke den Entwicklern zum Zeitpunkt des Angriffs noch unbekannt war und daher keine Patches zur Verfügung standen. Diese Art von Schwachstellen sind besonders kritisch, da sie Angreifern erlauben, unentdeckte Sicherheitslücken auszunutzen, bevor diese geschlossen werden können.

Fortinet-Angriff ist kein Einzelfall

Fortinet ist in der Vergangenheit bereits mehrfach aufgrund von Cybersicherheitsvorfällen in die Schlagzeilen geraten. Allein in diesem Jahr sind beim BSI bereits zwölf Sicherheitshinweise zu Fortinet mit einem CVSS-Wert >8 eingegangen. Betroffen waren unter anderem die Produkte FortiGate, FortiSandbox, FortiOS und FortiClient. Mehrere kritische Schwachstellen (CVSS = 10,0) im Produkt FortiSIEM ermöglichten Codeausführungen mit root-Rechten.

Solche Vorfälle zeigen, dass auch große und erfahrene Anbieter in der IT-Sicherheitsbranche nicht vor Schwachstellen gefeit sind. Ein Beispiel für diese kontinuierlichen Herausforderungen in der Cybersicherheit ist die fortlaufende

Entdeckung von Sicherheitslücken in den Produkten, die selbst bei schnellstmöglichem Patch-Management nicht immer rechtzeitig geschlossen werden können.

Der aktuelle Angriff bei Fortinet ist dabei kein Einzelfall. Veeam, ein führender Anbieter von Backup- und Disaster-Recovery-Lösungen, musste jüngst ebenfalls mehrere Sicherheitslücken schließen, die für potenzielle Angreifer ein Einfallstor darstellten (CVSS = 10,0).

Diese Beispiele verdeutlichen, dass gerade auch weit verbreitete Anbieter von Sicherheitssoftware nicht immun gegen Angriffe sind, was IT-Verantwortliche vor neue Herausforderungen stellt.

Ursachen und Hintergründe: Warum geraten große IT-Anbieter ins Visier?

Die Zunahme von Angriffen auf etablierte IT-Anbieter lässt sich teilweise auf deren Marktstellung zurückführen. Fortinet, als einer der weltweit führenden Anbieter von Netzwerksicherheitslösungen, ist in tausenden Unternehmen im Einsatz. Dadurch wird eine entdeckte Schwachstelle besonders attraktiv für Cyberkriminelle, da mit einem Angriff auf eine Schwachstelle potenziell viele Unternehmen getroffen werden können.

Ein weiterer Aspekt, der zu der erhöhten Anfälligkeit großer Anbieter führt, ist die kontinuierlich steigende Komplexität der IT-Landschaften. Netzwerksicherheitsprodukte wie jene von Fortinet müssen eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen und Integrationen abdecken, was die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitslücken erhöht. Besonders im Bereich der kritischen Infrastruktur, wo IT-Systeme häufig komplex, vielfältig und besonders zu schützen sind, können sich solche Schwachstellen schnell als erheblich herausstellen.

Implikationen für Banken und Finanzdienstleister

Für Unternehmen im Finanzsektor, die als Teil der kritischen Infrastruktur betrachtet werden, stellen solche Sicherheitsvorfälle ein besonderes Risiko dar. Banken und Finanzdienstleister verarbeiten große Mengen an hochsensiblen Daten und Geld, was für Angreifer besonders attraktiv ist. Zudem unterliegen diese Branchen strengen regulatorischen Vorgaben, die den Schutz von Daten und Systemen vorschreiben.

Die jüngsten Sicherheitsvorfälle bei Fortinet und Veeam zeigen auf, dass IT-Verantwortliche in diesen Bereichen ihre Sicherheitsarchitektur kontinuierlich überprüfen müssen. Es reicht nicht aus, auf etablierte Anbieter zu vertrauen; vielmehr müssen Unternehmen selbst in die Sicherheit ihrer Netzwerke und Systeme investieren. Eine engere Zusammenarbeit mit Herstellern und die regelmäßige Aktualisierung von Systemen und Sicherheitsprotokollen sind unabdingbar, um potenzielle Risiken zu minimieren.

Handlungsempfehlungen für IT-Leiter und CIOs

Um sich gegen zukünftige Bedrohungen zu wappnen, sollten IT-Leiter und CIOs einige entscheidende Maßnahmen ergreifen:

  1. Regelmäßige Sicherheitsupdates und Patches: Ein effektives Patch-Management ist essenziell, um bekannte Schwachstellen schnell zu schließen und das Risiko eines erfolgreichen Angriffs zu minimieren.
  2. Proaktive Schwachstellenanalyse: Unternehmen sollten regelmäßig Stresstests ihrer Systeme durchführen, um potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.
  3. Zero-Trust-Architektur: Eine Zero-Trust-Strategie, bei der jede Interaktion innerhalb des Netzwerks als potenziell unsicher betrachtet wird, kann helfen, die Auswirkungen von Angriffen zu begrenzen.
  4. Verschlüsselung und Multi-Faktor-Authentifizierung: Diese Maßnahmen schützen sensible Daten und Systeme vor unautorisiertem Zugriff und sollten integraler Bestandteil jeder IT-Sicherheitsstrategie sein.
  5. Enge Zusammenarbeit mit IT-Anbietern: IT-Leiter sollten eng mit ihren Technologiepartnern zusammenarbeiten, um frühzeitig über Sicherheitsprobleme informiert zu werden und schnell reagieren zu können.

Fazit: Sicherheitsvorfälle als Weckruf für die IT-Branche

Die Angriffe auf Fortinet und andere große Anbieter wie Veeam verdeutlichen, dass kein IT-Sicherheitssystem unfehlbar ist. Insbesondere für Unternehmen der kritischen Infrastruktur, wie Banken und Finanzdienstleister, ist es daher essenziell, ihre IT-Sicherheitsstrategien kontinuierlich anzupassen und auf aktuelle Bedrohungsszenarien zu reagieren.

Das Vertrauen in etablierte Anbieter ist wichtig, muss aber durch eigene Maßnahmen und eine umfassende Sicherheitsstrategie ergänzt werden. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass sie auch in Zukunft gegen die immer raffinierteren Angriffe der Cyberkriminellen gewappnet sind.

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Felix Jancker